T O U R B O O K
01.10.2022 - RKW, VIERSEN
SUPPORT FOR „GHOSTHER“
DEAR DIARY,
es gibt Songs von Airbourne, Mötley Crüe oder KISS, die allesamt zwar recht unterschiedlich klingen, aber definitiv mit dem gemeinsamen Titel „Hotter Than Hell“ als Hommage an den kleinen Clubraum in Viersen durchgehen können, in dem wir an diesem Abend für das Album-Release der Band „Ghosther“ eröffnen sollen. Doch der Reihe nach.
Gleich zu Ankunft am RKW, einem wirklich netten und alternativen Haus im beschaulichen Viersen, werden wir von allen Beteiligten herzlich begrüßt und aufgenommen. Dabei wirkt vieles derart improvisiert und eigenständig sympathisch überbrückt, dass man sich direkt wie zuhause fühlt – eine durchweg angenehme Atmosphäre, die sich auch bis zu unserer Abfahrt so halten wird. Why Amnesia haben Vegetarier und Veganer? Für die wird eigens gekocht. Die komplette Soundcrew hat Corona? Kein Problem, es findet sich auch kurzfristig Ersatz. Der Pizzawagen braucht jetzt Strom? Klar, verschieben wir den Soundcheck für zehn Minuten, weil im kompletten Haus mal eben der Strom abgeklemmt werden muss.
Schon beim Betreten des Konzertraums beschleicht uns eine gewisse Vorahnung, dass das heute ein buchstäblich heißer Tanz werden wird. Kein Wunder, ist der „Saal“ vermutlich flächenmäßig leicht kleiner als unser Proberaum. Und auch die kleine Bühne bietet für unsere vier Aktivposten kaum mehr Bewegungsspielraum als ein Pizzakarton. Strom? Wird irgendwie noch an die richtigen Stellen gelegt. Die Taschen hinter die Amps verstauen? Gerne, aber in welchen Zwischenraum bitteschön? Das Banner aufhängen? Knifflig, aber am Ende schaffen wir es doch. Und doch, oder gerade genau deswegen, versprüht das Ganze eine gewisse Wohnzimmer-Atmosphäre. Für besagten Soundcheck nehmen wir uns daher diesmal bewusst viel Zeit und feilen an etlichen Einstellungen, wobei ein ganz besonderer Dank an die spontan eingesprungene Crew geht, die sich wirklich redlich um alles bemüht und einen fantastischen Job macht.
Als wir dann zu fortgeschrittener Stunde die Bühne betreten trauen wir unseren Augen kaum. Der Raum ist gerappelt voll und wir kommen kaum nach vorne durch. Und in der ersten Reihe steht die komplette Band Ghosther, eben jener Gastgeber und Headliner, und feiert jeden einzelnen Song von uns frenetisch ab. Sowas sympathisches erlebt man nicht alle Tage. So erreichen die Temperaturen schon beim Einzählen des Openers „Jack It Off“ Dimensionen, dass sich nicht zuletzt unsere Rhythmusfraktion eine Gene-Simmons-Gedächtniszunge wünscht, um sich die ganzen Schweißperlen vom Gesicht „wischen“ zu können. Kommentar von Mathes während des Auftritts: „Ich schmore hier buchstäblich in meinem eigenen Saft!“ Nachdem wir mit unserem gewohnten „Finale“ sowie der eher ungewohnten Zugabe „Angels Share“ in lauter glückliche Gesichter starren, muss erstmal das einzige Fenster im Raum geöffnet werden – LUFT!
Von der zweiten Band „Ignition“ bekommen wir leider nur sporadisch etwas mit, weil wir noch zu sehr mit Abbau, Merch-Verkäufen und ja, ausdünsten, beschäftigt sind. Die letzten Songs schauen wir uns aber dennoch an: Brachialer, technisch gut gemachter Metal – wirklich nicht schlecht. Den Auftritt von „Ghosther“ verpassen wir dagegen zu keinem Zeitpunkt: Die sympathische Frontfrau Jenny gibt buchstäblich alles und auch sonst hat die Band ihr treu ergebenes Publikum zu jedem Zeitpunkt voll im Griff. Ein richtig starker Auftritt, während besagter Raum mittlerweile jeder finnischen Dampfsauna Ehre gereicht – Hotter Than Hell!
An dieser Stelle auch allen Beteligten, die oben nicht explizit erwähnt sind, vielen Dank für den tollen Abend, und Danke an Moshpit Passion für die tolle Berichterstattung! CU AGAIN!
Eure reichlich verschwitzten WAs
Shirley * Sanni * Theus * Mathes * Knuffi
Foto: Thorsten Korbella / Moshpit Passion